Volkskrankheit Rosazea / Rosacea

Rosazea ist eine durchaus weit verbreitete Hauterkrankung. Dennoch wissen die wenigsten Menschen genau über die Ursachen, Symptome und Therapiemöglichkeiten Bescheid.

Insbesondere Männer ignorieren die Rosazea/Rosacea im Anfangsstadium weitestgehend, da sie anfänglich ein rein kosmetisches Problem darstellt. Dabei kann man das Krankheitsbild relativ früh diagnostizieren und mit speziellen Kosmetikprodukten gut behandeln. Erfahren Sie in den folgenden Abschnitten alles Wissenswerte über Rosazea/Rosacea, die im Volksmund auch Kupferrose genannt wird.

Die Ursachen der Rosacea/Rosazea sind vielfältig

Die chronische Hauterkrankung Rosazea tritt bei erwachsenen Männern und Frauen, meist nach dem 30. Lebensjahr gleichsam häufig auf. Kinder erkranken äußerst selten an Rosacea.

In vereinzelten Fällen sind auch Babys und Kleinkinder von Rosacea betroffen. Allerdings leiden Neugeborene häufiger an Akne als an Rosacea. Ab der dritten Lebenswoche bekommen sie kleine Pickelchen und Pusteln auf der Wange und Stirn. Schuld daran sind Schwangerschaftshormone, die über den Blutkreislauf der Mutter in das Kind gelangen.

Bei Erwachsenen wird Rosazea/Rosacea häufig mit Couperose verwechselt, denn die Symptome ähneln sich bis zu einem gewissen Stadium der Hautkrankheit. Generell aber gilt, Rosacea tritt häufiger bei Menschen mit heller Hautfarbe auf. Bei ihnen sind die rötlich-bläulichen Äderchen im Bereich rund um die Nase besonders auffällig.

 

Die Symptome, Stadien und Sonderformen der Rosacea/Rosazea

Die Rosacea/Rosazea wird von Dermatologen in drei Stadien/Schweregrade unterteilt:

1. Rosacea erythematosa,

2. Rosacea papulopustulosa

3. Glandulär – hyperplastische Rosacea

Im ersten Stadium ist die Haut sehr reizbar und reagiert extrem empfindlich auf Äußere Einflüsse, wie Hitze und Sonneneinstrahlung, Kälte, Kosmetik sowie auf Stress und bestimmte Genussmittel wie Alkohol. Geprägt ist das Krankheitsbild im zweiten Stadium durch bleibende Rötungen und zunehmende Teleangiektasien (irreversibel erweiterte Kapillargefäße). Die Reizbarkeit der Haut nimmt stetig zu, bisher bestens vertragene Kosmetika werden schlecht toleriert und können sogar Juckreiz und brennen verursachen. In der schlimmsten Verlaufsform, der Glandulär – hyperplastische Rosacea, wirkt die Haut zunächst orangenschalenartig verdickt. Es bilden sich follikuläre Einziehungen und knotig vergrößerte Talgdrüsen. Das schwere Krankheitsbild, überwiegend bei Männern festzustellen, kann sich auch durch ein Rhinophyms (Knollennase) zeigen.

Sonderformen der Rosacea/Rosazea:

  • Okulare Rosacea: Hierbei handelt es sich um eine zusätzliche Augenbeteiligung der Rosacea/Rosazea. Etwa 25 Prozent der Patienten sind hiervon betroffen.
  • Rosacea granulomatosa: Charakteristisch sind hautfarbene bis rötlich-braune Papeln von einer Größe von 1-3mm. Sie zeigen unter Glasspateldruck eine rehbraune Eigenfarbe.
  • Rosacea conglobata: So bezeichnet man eine Rosacea papulopustulosa, bei der es zu großen Furunkel ähnlichen Knoten mit Fistelgängen kommt.
  • Rosacea fulminans (auch Pyoderma faciale genannt): Besonders schwere Verläufe der Rosacea mit rapider Verschlechterung und heftigen lokalen Entzündungen werden als Rosacea fulminans bezeichnet. Hiervon ist ausschließlich das Gesicht betroffen, nur bei Frauen – meist jüngeren Alters. Innerhalb weniger Wochen entwickelt sich eine große Zahl stark entzündlicher, schmerzhafter Pustel und Knoten die zu eitrigen Herden zusammen fließen. Meist besteht eine intensive Seborrhö.
  • Steroid – Rosacea: Nach langdauernder, äußerlicher oder innerlicher Anwendung von Kortikosteroiden kann eine ausgeprägte und hartnäckig therapieresistente Steroid-Rosacea auftreten. Selbst Kinder können nach einer Steroide-Behandlung eine Rosacea artige Gesichtsdermatose entwickeln, gegen die nur die richtige Pflege hilft. Die Haut ist geprägt von Effloreszenzen der Rosacea papulopustulosa in Kombination mit intensiven Teleangiektasien und gleichzeitiger Atrophie der Haut. Schlimm ist bei dieser Erkrankung das Suchtverhalten der Haut. So zeigt sich immer wieder, dass den Versuchen die Glukokortikosteroide abzusetzen, jeweils eine Steigerung des Hautzustandes folgt. Es ist deshalb charakteristisch, dass solche Patienten immer wieder zur gefährlichen Steroidbehandlung zurückkehren.
  • Rosacea/Rosazea durch Halogene: Sie tritt auf nach Einnahme von bromhaltigen Sedativa (z.B. Bromazep 6, Bromazanil, Durazanil 6, Gityl, Lexotanil 6, Normoc) und jodhaltiger Medikamente gegen Erkrankungen der Schilddrüse (z.B. Jodid, Jodthyrox, Thyreocomb N).
  • Periorale Dermatitis: Hauptsächlich sind Frauen jüngeren bis mittleren Alters betroffen. Die Ursache ist nicht vollkommen geklärt. Es besteht eine erhöhte Reizbarkeit der Gesichtshaut und eine Intoleranz Reaktion auf bisher bestens vertragene Pflegemittel, sowie eine prämenstruelle Verschlechterung. Im Gegensatz zur Rosacea/Rosazea ist nicht das gesamte Gesicht betroffen sondern die Region um den Mund. Es handelt sich um eine an die kleinen Velushaarfollikel gebundene Erkrankung, die kurioserweise auch in der Augenumgebung auftreten kann. Da die Velushaarfollikel nicht ganz bis zum Lippenrot reichen, erkennt man einen schmalen perioralen Saum, der stets frei bleibt von entzündlichen Effloreszenzen.Charakteristisch sind kleinste Pusteln und Papeln auf gerötetem Grund. Es besteht außerdem eine Spongiose.

 

Behandlung und Therapiemöglichkeiten bei Rosacea/Rosazea

Es gibt leider keine pauschale Antwort darauf, welche Cremes und Tinkturen wem am besten helfen, denn – wie oben beschrieben – es gibt verschiedene Stadien der Rosacea.

Aber, der Körper „sagt“ einem oft genug, was ihm guttut und was eher nicht. Ist man an Rosazea erkrankt, wird man schnell merken, dass sich ausgeprägtes Sonnenbaden eher kontraproduktiv auswirkt. Das gilt auch für den Genuss von Alkohol und sehr scharfem Essen. Medizinische Kosmetik, die beruhigende und entzündungshemmende Wirkstoffe, speziell auf die Haut des Betroffenen abgestimmt, helfen sehr gut bei der Rosazea/Rosacea Behandlung.

Am besten lässt man sich von einem guten Hautarzt beraten, der die Auslöser der Rosazea feststellen und eine entsprechende Therapie ausarbeiten kann.