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Zahnimplantate: Pro und Contra – eine Abwägung

Zahnimplantate: Pro und Contra – eine Abwägung

Hochwertige Zahnimplantate gelten heute als eine der fortschrittlichsten und besten Methoden, um Zahngesundheit sowohl funktional als auch ästhetisch wiederherzustellen.

  • Doch eignen sich eine Implantatversorgung auch uneingeschränkt für jeden Patienten?
  • Was sind Vorteile und Nachteile von Zahnimplantaten als Zahnersatz?
  • Wann kann ein Implantat – also das künstliche Einsetzen einer Zahnwurzel – sinnvoll sein  und wann nicht?

Ein kleiner Überblick…

Zunächst einmal hängt alles natürlich von der jeweilig individuellen Zahnsituation ab. Je nachdem, wie die Analyse und Diagnostik ausfällt, sind grundsätzlich immer drei Alternativen bei den künstlichen Zähnen zu unterscheiden: herausnehmbare Teil- oder Vollprothesen, festsitzende Brücken oder eben einsetzbare Zahnimplantate.

Die Vorteile der Implantate zeichnen sich dabei am Besten im direkten Vergleich ab.

 

Zahnimplantate vs. Zahnprothesen

Unter einer Zahnprothese versteht man den teilweisen oder völligen Ersatz der Zahnreihe im Ober- oder Unterkiefer. Beim Fehlen nur einiger Zähne spricht man dabei von einer Teilprothese, die zum Beispiel in Form der sogenannten Klammerprothese an bestehenden Zähnen befestigt werden kann. Fehlen alle Zähne bezeichnet man dies hingegen als Totalprothese, die dann jedoch nur über die Saugkraft des Gaumens und der Schleimhäute Halt bekommt. Prothesen sind ohne Frage meist preiswerter und wesentlich unkomplizierter in der Anpassung als Zahnimplantate. Dennoch gelten sie aus mancherlei Gründen für immer mehr Zahnärzte und Patienten lediglich als Kompromiss oder „Notlösung“: zu unbefriedigend ist der Halt der Zahnprothesen, zu wenig überzeugend die Kaufähigkeit, zu gering der Tragekomfort. Auch in Sachen der Ästhetik bleiben bei Zahnprothesen manche Wünsche offen.

Die verminderte Lebensqualität, die zuvor durch das Fehlen der Zähne bestand, ist zwar verbessert, doch Faktoren wie die komplizierte Reinigung und Pflege der Zahnprothesen eliminiert dies meist schneller als man denkt. Als gravierendster zahnmedizinischer Nachteil gilt jedoch der Knochenschwund im Kiefer, da die Kaukräfte nicht mehr im bzw. auf den Kiefer wirken. Dies kann schwerwiegende Folgen mit sich bringen.

 

Zahnimplantate vs. Brücken

Je nach Zahnlage – wenn zum Beispiel nur ein Zahn oder wenige Zähne fehlen – bildet die Brücke eine im Wortsinne festsitzende Alternative. Diese kann entweder ‚zahngetragen‘  oder ‚implantatgetragen‘ sein. Die zahngetragene Brücke profitiert genau wie die Zahnprothese von niedrigerem Aufwand, niedrigerer Belastung für den Patienten und allen voran natürlich auch von niedrigeren Kosten im Vergleich zum Zahnimplantat. Immer wieder angeführter Nachteil ist jedoch, dass im Zuge der Anpassung und dem Einsetzen der Brücken die – meistenfalls noch gesunden – direkten Nachbarzähne beschliffen werden müssen, was mit nicht geringen Risiken verbunden ist.

Auch der gefürchtete Knochenabbau wird nicht verhindert.

 

Wie ist es nun um Zahnimplantate selbst bestellt?

Ihnen haftet zuvorderst natürlich der Nachteil des relativ hohen Preises an. In Deutschland gilt diese Art von Zahnersatz – gerade wenn er hochwertig sein soll – als nur schwerlich bezahlbar. Der fixe Zuschuss der Krankenkasse sorgt dafür, dass die Patienten ihr eigenes Sparschwein für die neuen Zähne schlachten oder auf preisgünstige Varianten wie günstigere Modelle aus dem Ausland zurückgreifen müssen. Auch der hohe Operationsaufwand – schließlich muss die künstliche Zahnwurzel erst in den Kiefer implantiert werden – schreckt viele Patienten ab, die sich ohnehin nur schwer mit dem Gedanken an neue Zähne und den mitunter im Wortsinne schmerzhaften Weg dorthin anfreunden können. Während der Einsatz von Zahnprothesen und Zahnbrücken einen Routineeingriff für fast jeden Zahnarzt darstellt, ist die Zahn-Implantation nach wie vor ein anderes Kaliber.

Klar im Vorteil:

Doch hochwertige Implantatlösungen warten mit gehörigen Vorteilen auf: In Sachen Kaufunktion und Ästhetik setzen Zahnimplantate Maßstäbe, sie sind kaum von echten Zähnen zu unterscheiden, verfügen über einen enormen Tragekomfort. Zudem sind sie ein extrem langlebiger Ersatz für Ihre Zähne, der mindestens 10 bis 15 Jahre – bei guter Mundpflege auch bedeutend länger – hält. Der Kieferknochen wird weiterhin belastet, was den Knochenabbau eliminiert.

Die weitverbreitete Sorge, etwas könnte bei einer Implantatbehandlung schiefgehen – von einer Nervverletzung und Blutungen über eine Entzündung am Implantat bis hin zum Zahnimplantatverlust – ist zudem weithin unbegründet und bewahrheitet sich heute lediglich noch in Einzelfällen. Im Gegenteil werden Zahnimplantationen dank des technischen Fortschritts heutzutage für Patienten immer schonender und verträglicher, die Folgen beschränken sich auf harmlose Schwellungen und auszuhaltende Schmerzen.

Fazit: Zahnimplantate zeichnen sich durch eine Vielzahl an Vorzügen aus und sind herkömmlichen Zahnprothesen und Brücken in vielerlei Fällen überlegen. Der unbestritten erhebliche Kostenfaktor kann durch preisgünstige Varianten wie Zahnersatz aus dem Ausland oder eine gute Zahnzusatzversicherung inzwischen weitgehend abgefedert werden. Dennoch hängt es natürlich immer vom Einzelfall ab, ob Implantate letzten Endes sinnvoll sind oder nicht.

*Die bereitgestellten Informationen sollten niemals als alleinige Quelle für gesundheitsbezogene Entscheidungen dienen und können eine individuelle Aufklärung durch einen Zahnarzt / Implantologen zu keiner Zeit ersetzen.